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Zukunft der Reinigungsbranche

Zukunft der Reinigungsbranche

Egal, ob Schule, Bibliothek oder Flughafen – wenn es um Hygiene und Sicherheit am Arbeitsplatz geht, ist eine regelmäßige, gründliche Reinigung unabdingbar. Doch mit den aktuellen technologischen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Entwicklungen ändert sich auch das Wesen der Reinigungsbranche. Welchen Herausforderungen muss sich das Business in Zukunft stellen? Und welche Innovationen bieten neue Optimierungschancen? Wir werfen einen Blick in die Vergangenheit und die Gegenwart und nehmen zukünftige Trends der Reinigungsbranche genauer unter die Lupe.

Corona und der Einfluss auf die Gebäudereinigung


Das Bedürfnis nach Hygiene, Sauberkeit und Sicherheit hat sich durch die COVID-19-Pandemie in den letzten Jahren enorm verstärkt. Dadurch ist die Wertschätzung der Gebäudereinigung gestiegen. Doch mit 3G- und Maskenpflicht für Reinigungskräfte sind die Arbeitsbedingungen in der Branche auch um einiges herausfordernder geworden.


Hinzu kommen andere Hürden, wie die stark schwankende Belegungsrate in Büros. Durch hybride Arbeitsweisen mit Tagen im Homeoffice haben Kunden zeitweise einen reduzierten Reinigungsbedarf. Der Trend lässt vermuten, dass sich das Arbeiten von zu Hause noch weiter etabliert und Kunden ihre Büroflächen weiter verkleinern. Doch auch wenn die Fläche abnimmt, werden weiterhin engagiert Reinigungskräfte benötigt.

Maskenpflicht für Reinigungskräfte

Hinzu kommt, dass einige Firmen im Zuge der Coronakrise dazu übergegangen sind, ihre Büros mehrmals täglich reinigen zu lassen. So sollen Hygienemaßnahmen eingehalten werden und das Sicherheitsgefühl der Angestellten gesteigert werden. Die Folge: Eine Tagesreinigung, die für die Fachkräfte angenehmere Arbeitszeiten mit sich bringt. Es kann spontaner auf den Reinigungsbedarf eingegangen werden und auch der Kontakt zwischen Kunden und Angestellten wird stärker wahrgenommen und wertgeschätzt. Für die Branche liegt damit in Zukunft ein Schwerpunkt auf der Reinigungsplanung.

Reinigungsplanung – ein Blick in die Zukunft

Früher waren für die Reinigungsplanung wenige Faktoren ausschlaggebend. Gegebenheiten wie Raumgröße, Raumart und Bodenbelag dienten als Parameter, anhand derer zeitlich begrenzte Verträge aufgesetzt wurden. Danach wechselte man zu ergebnisorientierten Verträgen. Leistungseigenschaften und Gütestufen der Dienstleistung, das sogenannte „Service Level“, waren hier ausschlaggebend. Allerdings war diese Form der Reinigungsplanung sehr unpräzise, was Kundenunzufriedenheit und Ressourcenverschwendung zur Folge hatte.


Die fortschreitende Digitalisierung in der Reinigungsbranche ermöglicht heute den Einsatz neuer Technologien zur Verbesserung der Reinigungsplanung. Das „Internet of Things“ (IoT), hierzulande auch „Internet der Dinge“ genannt, ermöglicht beispielsweise die Vernetzung von Gegenständen durch Sensoren. Auf diese Weise geben Objekte wie Mülleimer, trockene Zimmerpflanzen oder Papierhandtuch- und Seifenspender automatisch eine Rückmeldung über ihren Füllstand. Damit entfällt die händische Kontrolle, was viel Zeit spart. Ähnliche Sensoren können auch die Belegung von Räumen erfassen und deren Nutzungsintensität bestimmen. Diese Technologie öffnet Türen zu einer bedarfsorientierten Reinigung, die sparsam mit Ressourcen umgeht, aber immer dann zuverlässig einsetzt, wenn es nötig ist.

Datengesteuerte und automatisierte Prozesse machen die Gebäudereinigung in Zukunft noch intelligenter, sodass ein Maximum an Transparenz zwischen Unternehmen und Kunden möglich ist. Dabei fließen wichtige Daten, z. B. zur Raumgröße, Nutzung und Füllstand, in eine zentrale Plattform ein. Somit erhält man einen strukturierten Überblick über notwendige Reinigungsmaßnahmen. Zu Beginn ihrer Schicht können Angestellte hier direkt einsehen, welche Reinigungsaufgaben tatsächlich anstehen.


Auch der Kunde kann in Zukunft schnell und unkompliziert Tickets für eine gewünschte Reinigung erstellen. Wurde beispielsweise im Konferenzraum, der nur wenig genutzt wird, aus Versehen ein Getränk verschüttet, lässt sich über eine App ganz einfach die Raumnummer eintragen. Auf diese Weise werden Reinigungskräfte umgehend informiert und der Auftrag wird zur Aufgabenliste hinzugefügt.


Datengesteuerte und automatisierte Prozesse in der Gebäudereinigung

Diese Art der „intelligenten Reinigung“ macht eine effizientere Ressourcenplanung möglich, bei der Kundenwünsche in Echtzeit umgesetzt werden können. Doch nicht nur Planungstools werden zukünftig eine wichtige Rolle spielen. Auch intelligente Reinigungsmaschinen bringen Chancen für die Branche.

Intelligente Reinigungsroboter als Unterstützung

Für die einen mag es wie Science-Fiction klingen, für andere gehört es schon zum Alltag: Kollaborative Roboter („Cobots“) machen die enge Zusammenarbeit zwischen Menschen und Maschinen bei der Reinigung möglich. Diese Reinigungsroboter können bestimmte Aufgaben selbstständig ausführen, um das menschliche Fachpersonal zu entlasten. So übernehmen Cobots beispielsweise gefährliche oder monotone, wiederkehrende Aufgaben wie die Bodenreinigung. Für die Angestellten bedeutet das weniger Zeitdruck und mehr Zeit für herausfordernde Aufgaben.


Die modernen Reinigungsroboter funktionieren mit einer KI (Künstliche Intelligenz) gestützten Kartierung und einer High-Tech Sensortechnologie. Damit können sie ihre Umgebung bis ins Detail erfassen und auf Hindernisse entsprechend reagieren, sprich sie umfahren oder stehen bleiben. Müssen gleich mehrere große Flächen oder Etagen gleichzeitig gereinigt werden, können auch mehrere Cobots eingesetzt und miteinander vernetzt werden. So weiß jeder Cobot, was zu tun ist.


Cobots können die Effizienz und Produktivität des Reinigungsteams positiv beeinflussen und auf diese Weise den Kostendruck in der Reinigungsbranche mildern. Wer zusätzlich noch Ressourcen sparen will, kombiniert die Technologie mit einer nachhaltigen Art der Reinigung.

Arbeits- und Umweltschutz in der Gebäudereinigung

Die Zukunft ist grün – das gilt nicht nur für Energie oder die Automobilindustrie, sondern auch für die Reinigungsbranche. Erster Ansatzpunkt sind die Reinigungsmittel. Konventionelle Reinigungsmittel enthalten oftmals Schadstoffe, wie Säuren oder Chloride. Gelangen diese Stoffe beim Putzen ins Abwasser, können sie eine Gefahr für Mensch und Tier darstellen. Doch auch für die Angestellten können sie negative Auswirkungen haben: Der tägliche Umgang mit chemischen Reinigungsmitteln zieht oft Reizungen von Haut und Schleimhäuten mit sich. Darum werden schonendere Mittel in Zukunft eine wichtigere Rolle spielen müssen – aus Gründen des Umwelt- und Arbeitsschutzes. Im Sinne der Nachhaltigkeit sollte bei der Anschaffung von Reinigungsmitteln zudem auf Produkte mit niedrigen Verpackungs- und Entsorgungskosten zurückgegriffen werden.


Doch das Thema Nachhaltigkeit und Arbeitsschutz in der Reinigungsbranche ist nicht auf die Frage der Reinigungsmittel beschränkt. Andere Arbeitsmittel sollten beispielsweise möglichst geräuscharm und frei von Schadstoffen sein, um die Gesundheit der Fachkräfte nicht zu gefährden. Cobots, die als leise Staubsauger funktionieren und Schmutz und Staub vollständig herausfiltern können, sind ein Beispiel dafür. Auch der neue Mindestlohn in der Gebäudereinigung hat positive Auswirkungen auf die Zufriedenheit der Fachkräfte und schützt vor unfairen Arbeitsbedingungen oder Unterbezahlung.


Wer also auf eine nachhaltige Gebäudereinigung setzt, profitiert gleich doppelt von den positiven Effekten: Über die Auswirkungen freuen sich Umwelt Angestellte gleichermaßen.

Fazit: Grün und digital in die Zukunft

Wie also sieht die Zukunft der Reinigungsbranche aus? Die Coronakrise hat Unternehmen vor neue Herausforderungen gestellt, die mit viel Engagement und Innovation gemeistert wurden. Das hat eine neue Wertschätzung für Reinigungsjobs geweckt. Hybride Arbeitsweisen sorgen aktuell für stark variierenden Reinigungsbedarf. Doch neue Technologien, wie das IoT, helfen in Zukunft, den tatsächlichen Bedarf zu ermitteln und die Personalplanung so effizient wie möglich umzusetzen.


Automatische Reinigungsroboter sind schon heute gerade bei größeren Büroflächen eine enorme Arbeitsentlastung für Reinigungskräfte. Auch ein angemessener Mitarbeiter- und Umweltschutz nimmt einen immer größeren Raum in der Reinigungsbranche ein – und auch auf Kundenseite bietet die grüne Seite der Gebäudereinigung einen wachsenden Mehrwert.