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Mindestlohn in der Gebäudereinigung

Mindestlohn in der Gebäudereinigung

Zum 01. Oktober wurde der Branchenmindestlohn in der Reinigungsbranche auf 13 Euro pro Stunde angehoben. Dies war eine Reaktion auf den Beschluss des Bundestages vom 03. Juni 2022 über das Anheben des gesetzlichen Mindestlohns ab Oktober 2022 auf 12 Euro / Stunde. Bis dato lag der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland seit dem 01. Juli 2022 bei 10,45 Euro. Der allgemeinverbindliche Mindestlohn in der Gebäudereinigung betrug 11,55 Euro und war damit höher als der gesetzliche.


Allerdings stellen sowohl steigende Löhne als auch aktuelle Preiserhöhungen für Materialen und Energie die Reinigungsunternehmen vor neue Herausforderungen und der Kostendruck erhöht sich.

Tariflohn in der Gebäudereinigung



Der Tariflohn betrug in der Gebäudereinigung ab dem 01.01.2021 deutschlandweit 11,11 €. Damit lag der Mindestlohn innerhalb der Reinigungsbranche rund 1,50 € über dem gesetzlichen Mindestlohn.


Nachdem es vorher unterschiedliche Mindestlöhne für West- und Ostdeutschland gegeben hatte, wurden die Löhne für Beschäftigte das erste Mal einheitlich angepasst.

Tariflohn in der Gebäudereinigung

Erfolgreiche Tarifverhandlungen der IG Bau

Die IG Bau (Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt) ist die fünftgrößte Einzelgewerkschaft im Deutschen Gewerkschaftsbund. Sie setzt sich, u. a. in der Reinigungsbranche, für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen ein.


Am 02.06.2022 hat die Gewerkschaft in Tarifverhandlungen mit dem Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) eine Tariferhöhung in zwei Stufen ausgehandelt. Dabei wurden sowohl in Lohngruppe 1 als auch in Lohngruppe 6 Erhöhungen des Mindestlohns in der Gebäudereinigung für die nächsten Jahre verhandelt:

  • Lohngruppe 1 umfasst Innen- und Unterhaltsreinigung
  • Lohngruppe 6 umfasst Glas- und Fassadenreinigung
  Lohngruppe 1 / Einstiegslohn

Lohngruppe 6

Seit Januar 2022 11,55 € 14,81 €
Seit Oktober 2022 13,00 € 16,20 €
Ab Januar 2024 13,50 € 16,70 €

Seit Oktober 2022 liegt – nach dem neuen Tarifvertrag – der Stundenlohn in der Gebäudereinigung somit 8 Prozent über dem gesetzlichen Mindestlohn.


Auch Auszubildende erhalten eine zweistufige Lohnanpassung: Dabei liegt die Ausbildungsvergütung im Jahr 2024 je nach Lehrjahr bei 900, 1.035 und 1.200 Euro.


Die Folge der Tarifverhandlungen: Rund 700.000 Beschäftigte des Reinigungshandwerks bekommen nun mehr Geld.

Gründe für neue Tarifverträge im Jahr 2022

Nicht nur die besseren Konditionen für Arbeitnehmer sind ein Grund für die erneuten Verhandlungen durch die Gewerkschaft. Ein weiterer zentraler Aspekt ist auch die Personalgewinnung für Sie als Gebäudereinigungsunternehmen.


Denn: Die Branche musste auf die durch den Bundestag beschlossene Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns reagieren. Über dem gesetzlichen Mindestlohn liegende Gehälter sind wichtig, um dem Personalmangel in der Reinigungsbranche entgegenzuwirken. Und so gleichzeitig zu verhindern, dass Beschäftigte die Reinigungsdienstleister verlassen.


Gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig und anspruchsvoll die Arbeit von Reinigungskräften ist. Mit der Erhöhung des Tariflohns soll die Branche weiterhin für Fachkräfte attraktiv bleiben.

Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns

Steigende Kosten und Engpässe in der Gebäudereinigung

In der Gebäudereinigung gibt es einen Lohnkostenanteil von rund 85 Prozent – der höchste Wert in der Dienstleistungsbranche. Damit gestalten Lohnkosten und lohngebundene Kosten die Preise von Reinigungsfirmen maßgeblich mit.


Aber auch wenn der Abstand zum gesetzlichen Mindestlohn viele Vorteile (wie Wertschätzung der Beschäftigung, Image und Personalfindung) für die Branche mit sich bringt: Die einzelnen Betriebe stellt das auch vor weitere Herausforderungen. Denn steigende Löhne bedeuten in diesem Fall auch höhere Kosten für die Dienstleistungsunternehmen.


Auch steigende Material-, Rohstoff- und Energiepreise lassen die Reinigungsunternehmen nicht unberührt. Zudem sorgen Logistik- und Lieferprobleme für Engpässe bei der Materialversorgung.

Steigende Kosten auf vielen Seiten

Mit steigenden Löhnen und den aktuellen Preissteigerungen für Materialien und Energie sind auch Preisanpassungen gegenüber den Kunden der Reinigungsdienstleister im Jahr 2022 unvermeidlich. Dennoch kalkulieren auch diese Kunden ihre Budgets immer knapper – und erwarten dabei eine gleichbleibende Qualität der Arbeiten.


Nicht allein deshalb sind zahlreiche Betriebe der Reinigungsbranche auf der Suche nach Einsparpotenzialen, um gestiegene Personalkosten auszugleichen und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Fazit: Profitabilität trotz steigender Kosten erhöhen

Zwar bringt die Erhöhung des Branchenmindestlohns in der Gebäudereinigung sowohl einige Vorteile für Beschäftigte als auch die Betriebe mit sich. Aber in Kombination mit den derzeitigen Preisentwicklungen auf dem Rohstoff- und Energiemarkt sorgt die Lohnerhöhung für noch mehr Kostendruck bei den Reinigungsfirmen. Diese suchen deshalb natürlich nach Möglichkeiten, auch in Zukunft Gewinne zu erzielen.


Die Digitalisierung in der Gebäudereinigung kann dabei helfen, Personal effizient einzusetzen und die Profitabilität zu erhöhen. Unsere Cobots lassen sich perfekt in Ihr Reinigungsteam integrieren und können Ihr aktuelles Personal unterstützen und gleichzeitig die Arbeitsbedingungen verbessern. Ein Personalmangel lässt sich mit den effizienten Cobots ebenso ausgleichen.